Die Gravur ist fertig, aber alles ist voller braunem Belag? Oder deine Holzschnittkanten sind dunkelbraun, besonders in den Ecken? Rauch hat sich unschön auf deinem Werkstück abgesetzt? Was du hier siehst, nennt sich Schmauch. Doch keine Sorge – mit ein paar einfachen Tricks kannst du an deinem Laser Schmauchspuren vermeiden, sodass du dir mühsames Reinigen nach dem Lasern ersparst. In diesem Artikel erfährst du, wie!
- Was ist Schmauch?
- Die richtigen Laserparameter reduzieren Schmauchspuren
- Saubere Optik durch gepflegte Linsen und Spiegel
- Den Fokus richtig einstellen vermindert Schmauchspuren
- Weniger Schmauch mit dem richtigen Material
- Air Assist gegen Schmauchspuren
- Schmauchschutz vermeiden mit einem Application Tape
- Schmauchspuren von unten verhindern
- Fazit: Ist schmauchfrei lasern möglich?
Was ist Schmauch?
Schmauch entsteht beim Lasern – egal ob mit einem Diodenlaser oder CO₂-Laser. Der Laser erhitzt das Material im Fokuspunkt auf bis zu 1.000°C, wodurch es sublimiert (es geht direkt vom festen in den gasförmigen Zustand über). Dabei verdampfen Materialpartikel, die sich anschließend wieder auf deinem Werkstück absetzen. Ist der Schmauch erst einmal auf dem Holz, ist er schwer zu entfernen. Deshalb ist es besser, ihn gar nicht erst entstehen zu lassen.
Die richtigen Laserparameter reduzieren Schmauchspuren
Damit möglichst wenig Schmauch entsteht, sind die optimalen Parameter entscheidend – und die hängen vom Material ab. Für präzise Ergebnisse hilft dir eine Testkarte. Gute Vorlagen findest du z. B. hier: Omtech Testkarten herunterladen
Beste Parameter zum Schneiden
Um Schmauch beim Schneiden zu vermeiden, sollte der Laserstrahl das Material möglichst schnell durchdringen. Das erreichst du, indem du:
- hohe Laserleistung einstellst.
- hohe Geschwindigkeit verwendest.
Tipp: Schneide idealerweise in einem einzigen Durchgang. Mehrere Durchgänge erzeugen mehr Rauch, der nach oben reflektiert und auf das Werkstück gedrückt wird.
Beste Parameter zum Gravieren
Beim Gravieren gilt das Gegenteil: Arbeite mit niedriger Leistung und hoher Geschwindigkeit, um Rauchentwicklung zu minimieren. Nutze Testdateien in Lightburn oder lade eine Parametertest-Vorlage herunter. In diesem Beispielfoto ist gut zu sehen, wie bei hoher Leistung viel Schmauch neben den Quadraten auf dem Material bleibt (unten rechts). Bei geringer Leistung (links) und bei hohen Geschwindigkeiten (oben) befindet sich zwischen den Quadraten kein Schmauch.

Saubere Optik durch gepflegte Linsen und Spiegel
Damit der Laserstrahl mit maximaler Leistung das Material erreicht, sollten Linse und Spiegel sauber und korrekt ausgerichtet sein.
- Reinige die Linse und Spiegel regelmäßig.
- Überprüfe die Ausrichtung der Spiegel. Der Laserstrahl muss die Spiegel mittig treffen, sonst geht Leistung verloren. Eine Anleitung findest du hier: CO₂-Laser Spiegel einstellen – Anleitung in 5 Schritten.
Den Fokus richtig einstellen vermindert Schmauchspuren
Der Laserstrahl hat nach der Linse eine X-Form und dadurch einen Fokuspunkt. In diesem ist die Energie maximal konzentriert auf einen sehr kleinen Punkt. Ermittle deinen Fokuspunkt und stelle ihn so ein. dass er genau auf dem Material liegt. Für dicke Materialien ist es von Vorteil den Fokuspunkt in die Mitte des Materials zu legen anstatt auf die Oberfläche. Dadurch kann man mit höheren Geschwindigkeit durch das Material gehen.
Eine detaillierte Anleitung zur Einstellung des Fokus an deinem Laser findest du im Artikel Fokus am Laser einstellen – 3 einfache Methoden
Weniger Schmauch mit dem richtigen Material
Das Material beeinflusst die Rauchentwicklung erheblich.
- MDF produziert mehr Rauch als Sperrholz, da es mehr Leim enthält.
- Nadelhölzer wie Fichte oder Kiefer enthalten Harz, das beim Verdampfen klebrige Rückstände hinterlässt.
Bevorzuge hochwertige Materialien wie Birke oder Pappel. Für Sperrholz: Achte darauf, dass das Material explizit lasergeeignet ist und die Mittellage frei von Ästen oder minderwertigem Holz ist. Gute Erfahrungen habe ich mit WOOD4PROS* (15 % Rabatt mit Code: laser-crafting) und dem Sperrholzshop Zembrod gemacht.
Air Assist gegen Schmauchspuren
Ein leistungsstarker Air Assist ist entscheidend, um Schmauchspuren zu verhindern.
- Verwende einen Kompressor mit mindestens 1,5 bar Druck und einem Schlauchdurchmesser von mindestens 6 mm.
- Mein Favorit: Ein ölfreier Zweizylinder-Flüsterkompressor mit 50L Tankvolumen (Amazon*)*.
Mehr Infos findest du hier: Der beste Air Assist für deinen Laser – 3 Varianten im Vergleich.

Schmauchschutz vermeiden mit einem Application Tape
Um zu verhindern, dass sich Schmauchspuren auf dem Werkstück bilden, kann man dieses mit einer Schutzfolie überziehen. Diese verhindert, dass sich der Rauch beim Lasern auf dem Werkstück ablegen kann. Das Werkstück darunter bleibt sauber. Ein gern genutzter Trick ist die Verwendung eines sogenannten Transferpapiers (Amazon*). Beim lasern legt sich der Rauch auf dem Transferpapier ab. Nach dem Lasern ziehst du die Folie einfach ab und die Oberfläche bleibt sauber.

Schmauchspuren von unten verhindern
Bisher haben wir uns mit Schmauchspuren auf dem Werkstück beschäftigt. Aber Schmauchspuren können auch von unten auf dem Werkstück entstehen. Dafür gibt es zwei Ursachen:
- Rauch setzt sich von unten auf dem Werkstück ab
- Der Laserstrahl wird vom Tisch reflektiert und verbrennt das Werkstück von unten
Um das zu vermeiden, muss für eine gute Luftabfuhr nach unten gesorgt und die Kontaktfläche zwischen Tisch und Werkstück minimiert werden. Die üblichen Honeycomb Wabentische (Amazon*) machen das schon ganz gut. Durch ihre Kanäle wird die Luft nach unten weggedrückt bevor sie seitlich zur Absaugung zieht. Allerdings haben klassische Wabentische mit einem Wabendurchmesser von 5mm – 7mm noch relativ viele Kontaktflächen, an denen der Laserstrahl von unten zurück auf das Werkstück reflektiert wird. Das ergibt an der Schnittkante ein typisches Punktmuster.

Noch weniger Kontaktfläche haben Sägezahntische bzw. Zackentische. Bei ihnen werden schmale Messer oder Sägeblätter verwendet, um die Berührungspunkte zwischen Werkstück und Unterlage so gering wie nur möglich zu halten. Allerdings eignen sie sich weniger für filigrane Ausschnitte, da diese nach unten rausfallen.

An meinem K40 habe ich auch sehr gute Erfahrung mit diesem Zackentisch (eBay*) gemacht. Er hat praktische Anschläge auf zwei Seiten, an denen man das Material reproduzierbar ausrichten kann. Das erspart oft die Erstellung von Vorlagen und Ausrichthilfen für das wiederholte Gravieren gleicher Gegenstände. Da er vollständig aus Eisenmetall besteht, kann man das Material sogar mit starken Magneten (Amazon*) festhalten.

Fazit: Ist schmauchfrei lasern möglich?
Definitiv JA! Ich habe in diesem Beitrag viele Möglichkeiten vorgestellt, wie man Schmauchspuren beim Lasern vermeidet. Mit diesen Tipps habe ich es geschafft, Schmauch auf meinem Werkstück komplett zu eliminieren. Das erspart mir heute sehr viel Nacharbeit, wie z.B. Schleifen. Jede Methode trägt dazu bei, Schmauchspuren auf dem Holz zu reduzieren. Komplett schmauchfrei lasern ist eine Kombination aus allen Varianten, da sie sich gegenseitig ergänzen.
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